„Das war wirklich ärgerlich“, beschreibt Jon Matz sein Gefühl vor mehreren Wochen. Damals wollte der Kreisvorsitzende der Jungen Union Uelzen seine Großmutter auf dem Land besuchen. Eine Woche vorher hatte er dafür die App eines Car-Sharing-Betreibers geöffnet, um ein Auto in Uelzen zu reservieren – alle waren besetzt, der Besuch fiel aus. Kein Einzelfall – berichtet der 25-jährige in der Einwohnerfragestunde des Uelzener Stadtrates: In der jüngsten Vergangenheit seien die Autos immer wieder vergriffen gewesen, insbesondere spontane Ausflüge wurden somit fschwieriger planbar.
Die Junge Union Uelzen forderte bei der gestrigen Stadtratssitzung die Stadtverwaltung dazu auf, mit verschiedenen Akteuren das Gespräch zu suchen und somit eine Verbesserung des Car-Sharing Angebotes voranzutreiben. „Insbesondere im ländlichen Raum gibt es positive Auswirkungen auf die Umwelt, zudem erhalten Gelegenheits-Fahrer eine günstigere Option für individuelle Mobilität.“, so die Jugendorganisation.
Am Hundertwasserbahnhof war der erste Car-Sharing-Anbieter Uelzens 2011 mit seinem Angebot gestartet. Seitdem sind keine weiteren Optionen hinzugekommen. Die Junge Union schlägt jetzt verschiedene Maßnahmen vor. Eine Möglichkeit sei es, am Bahnhof weitere Fahrzeuge zur Verfügung zu stellen. Noch besser sei die Ausweisung eines zweiten Standortes, etwa am Marktcenter. Matz: „Das wäre für viele Uelzener einfacher erreichbar.“
Sollte der derzeitige Anbieter aus wirtschaftlichen Gründen nicht entgegen kommen, gäbe es auch viele weitere Möglichkeiten, die die Verwaltung vorantreiben könne. Neuartige Sofware-Applikationen stehen im Internet bereit, mit denen die Stadt ein eigenes Programm auf die Beine stellen könnte. Der Kreisvorsitzende der Jungen Union: „Was in anderen Kleinstädten geht, sollte doch in Uelzen auch kein Problem sein. Uelzen muss nachziehen.“ Das Thema Car-Sharing möchte der CDU-Nachwuchs auch im Wahlkampf vorantreiben. Bereits im vergangenen Jahr hatte die CDU-Stadtratsfraktion das Thema im Rahmen einer Aufwertung des Bahnhofs für Touristen in einem Antrag aufgegriffen.