„Wir brauchen einen Schul-Wettbewerb“

Die Regelung der erweiterten Schulbezirke für die Grundschulen in Veerßen und Molzen sollen rückgängig gemacht werden – dafür hat sich in der vergangenen Woche der Uelzener Schulausschuss entgegen der CDU-Stimmen ausgesprochen. Jetzt bringen sich auch Junge Union und Schüler Union in die Debatte ein. Der JU-Kreisvorsitzende Jon Matz und die SU-Landevorsitzende Nicole Haase: „Wir fordern die gesamte Aufhebung der Schulbezirke in Uelzen, sodass sich Eltern vollkommen frei entscheiden können.“ Der Gedanke dahinter: Auf diese Weise sollen die Schulen in einem Wettbewerb um das beste Konzept stehen. Durch die Herausbildung eigener Profile könne jeder Standort seine eigene Nische besetzen. Notwendig sei dafür eine Änderung des Paragraphen 63 Absatz 2 des niedersächsischen Schulgesetzes – Dieser schreibt die verpflichtenden Schulbezirke für den Primarbereich vor.

Als Beispiel führt der CDU-Nachwuchs die Lucas-Backmeister-Schule an – diese werde aufgrund der schwierigen Unterrichtsbedingungen von vielen Eltern gemieden. Auffällig ist der hohe Migranten-Anteil an der Schule: „Migration kann eine Bereicherung für unsere Gesellschaft sein. Jedoch muss dazu ein gewisser Prozentsatz der Schülerschaft gut integriert sein. An der Lucas-Backmeister Schule ist das nicht zweifelsfrei der Fall. Deswegen möchten wir eine gute Durchmischung aller Bevölkerungsgruppen und von Schülern mit und ohne Migrationshintergrund an allen Schulen.“ Nur so könne gegenseitiges Verständnis und Toleranz gelernt werden. Die Lucas-Backmeister-Schule könne zum Beispiel von einem musisch-künstlerischen Profil profitieren und neue Schüler anlocken.

Mögliche Profile für andere Schulen wären beispielsweise bilinguale oder handwerkliche Ausrichtungen. „So fände jeder Topf seinen Deckel.“ 

Um die derzeitigen Probleme an der Lucas-Backmeister-Schule anzugehen, fordert der CDU-Nachwuchs neben dem individuellen Profil zudem eine noch bessere Kommunikation mit den Eltern: „Insbesondere noch nicht stark integrierten Familien können wir dann erklären, dass sie ihre Kinder, je nach Interesse, auch auf andere Schulen schicken können.“

Einen Hinkefuß habe ihr Vorschlag jedoch, gestehen Matz und Haase ein: Je nach Präferenz könne der Schulweg zu lang sein. Deswegen werde natürlich auch die Nähe der Schule weiterhin ein wichtiger Faktor für die Eltern sein.