Ortolan, Corona bedingte Absagen von Erörterungsterminen und Verwaltungsgerichtsentscheidungen – die vergangenen Monate waren für Freunde des geplanten Autobahn-39-Lückenschlusses zwischen Wolfsburg und Lüneburg nicht gerade verheißungsvoll. Genug für die Junge Union Uelzen – sie wagt den Schritt aus der Deckung und fordert jetzt, das Tempo bei der Planung weiter zu erhöhen: „Wenn es um den ersten Spatenstich geht, dann sind wir wenige Meter vor dem Ziel. Aber die letzten Meter haben es in sich“, führt der Kreisvorsitzende Jon Matz aus. „Durch Corona-bedingte Absagen von Erörterungsterminen und gekippte Planfeststellungsbeschlüsse wurden uns erhebliche Brocken in den Weg gelegt.“ Jetzt gelte es, an verschiedenen Stellschrauben zu drehen, damit die Realisierung des Mammut-Projektes dennoch in den nächsten Jahren beginnen kann.
Eine dieser Stellschrauben sieht die Junge Union bei den Planungsverfahren- Diese seien weiterhin zu umfangreich. Jon Matz: „Hier hat Verkehrsminister Bernd Althusmann bereits angesetzt, aber wir müssen noch weiter entschlacken.“ Der Vorschlag der Jungen Union: Erörterungs-Termine sollen auch online stattfinden können – in etwa in Form von Videokonferenzen. Aufgrund der Corona-Krise waren diese Termine in den vergangenen Monaten abgesagt worden – Verzögerungen sind zwangsläufig Folge.
Damit nicht genug – Weiterer Verzug ist programmiert: Im kommenden Jahr steht ein Zuständigkeitenwechsel an. Dann ist nicht mehr die Landesverwaltung, sondern eine Bundes-Autobahn-GmbH mit der Planung der A39 betraut. Die Junge Union rechnet damit, dass es auch dabei zu weiteren Verzögerungen kommen wird.
Kritisch sieht der CDU-Nachwuchs das neuerliche Interesse an dem Vogel „Ortholan“, den Naturschützer im Bereich des geplanten Rastofes Riestedt gesichtet haben. „Natürlich müssen wir immer einen angemessenen Ausgleich zwischen Naturschutz und Infrastruktur anstreben.“, so der Kreisvorsitzende. „Aber ein Projekt dieser Bedeutung sollte nicht an einem kleinen Vogel scheitern.“
Eben diese Tragweite der A39 schätzt die Junge Union nach wie vor als sehr hoch ein. Matz: „Gemeinsam mit dem Bahnausbau wird die A39 dafür sorgen, dass Hamburg-Pendler und Gewerbe nach Uelzen kommen. Ein enormer Schritt, damit wir hier in 40 Jahren noch attraktiv leben können. Die A39 ist immer noch unsere Zukunfts-Achse.“