Eine Tradition steht auf dem Spiel

Ob der Hamburger Dom, der Bremer Freimarkt oder der Stoppelmarkt in Vechta – norddeutsche Volksfeste locken jährlich viele Millionen Besucher an. Diese Tradition steht jetzt auf dem Spiel. Der Kreisvorsitzende der Jungen Union Uelzen, Jon Matz: „Viele Schausteller und Ausschankbetriebe können voraussichtlich für eine längere Zeit gar keinen Umsatz machen, haben aber gleichzeitig Kredite abzubezahlen. Nach Ansicht des Deutschen Schaustellerverbandes steht ein überwältigender Teil der Schausteller vor dem Ruin.“

Doch ohne Schausteller – keine Volksfeste. Die Junge Union Uelzen möchte zur Rettung der mehr als 1000 Jahre alten Tradition beitragen und schlägt verschiedene Maßnahmen vor: Es bedürfe weiterer Direktinvestitionen an Betriebe. Zudem könnten Kommunen Konzepte ausarbeiten, wie Schausteller zumindest einen geringen Umsatz erwirtschaften können. „In Iserlohn gibt es zum Beispiel einen Drive-In-Jahrmarkt.“, so Matz.

Unterstützung sei natürlich auch für andere Branchen weiterhin wichtig. Aber im Gegensatz zu den Schaustellern können die meisten andere zumindest in absehbarer Zeit wieder etwas Geld verdienen. „Die Schausteller-Branche ist seit Jahrhunderten organisch gewachsen, hat aber in den letzten Jahrzehnten mehr und mehr zu kämpfen. Freizeitparks und Videospiele machen Konkurrenz. Wenn ein Betrieb weg bricht, ist nicht damit zu rechnen, dass ein neuer nachwächst.“

Die Forderung der Uelzener JU ist vor einigen Tagen Beschlusslage des JU-Landesverbandes Niedersachsen geworden. Matz: „Wir hoffen, dass Bundes- und Landesregierung tätig werden.“ Ohne die klassischen Volksfeste ginge auch in Uelzen ein wichtiges Kulturgut verloren.